Montag, März 05, 2007

Bio weiter auf dem Vormarsch

Ökobarometer weist auf zunehmendes Ökobewusstsein der Deutschen hin

Gut jeder fünfte Bundesbürger kauft heute regelmäßig Bio-Produkte. Dies geht aus dem aktuellen Ökobarometer 2007 hervor und bestätigt das unvermindert große Interesse der Verbraucher an ökologischen Erzeugnissen. Anfang Februar hatte das Marktforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) 1.000 Bürger ab 14 Jahren zu ihrem Konsum von Bio-Produkten befragt. Im Vergleich zum Ökobarometer im Juni 2005 stieg die Zahl der Konsumenten, die häufig oder gar ausschließlich Bio-Waren kaufen, um sechs Prozent. Damit hat sich die Prognose des damaligen Ökobarometers bewahrheitet, bei dem 19 Prozent der Befragten angaben, in Zukunft voraussichtlich häufiger Bio-Waren zu kaufen. Bio-Produkte haben mittlerweile einen festen Platz im Einkaufswagen von mehr als drei Vierteln der deutschen Konsumenten gefunden. Erfreulich für die Branche ist die Tatsache, dass sich die Zahl der Gelegenheitskäufer zugunsten der regelmäßigen Bio-Kunden verschiebt. Während 2005 noch knapp 60 Prozent gelegentlich und nur 15 Prozent häufig ökologische Erzeugnisse kauften, sind es heute 22 Prozent, die häufig Bio-Waren in ihren Einkaufskorb legen, und nur noch 55 Prozent, die sie nur ab und zu erwerben. Dem aktuellen Umfrageergebnis zufolge wird sich dieser Trend auch künftig fortsetzen.

Gesteigertes Gesundheitsbewusstsein motiviert zum Bio-Kauf

Die Gründe für das große Verbraucherinteresse an ökologischen Erzeugnissen liegen in den besonderen Herstellungs- und Verarbeitungskriterien sowie in dem Faktor Umweltschutz. Wesentliche Kaufmotive sind die artgerechte Tierhaltung (89 Prozent) und die geringe Schadstoffbelastung der Produkte (86 Prozent). Beide Motive stehen in engem Zusammenhang mit dem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein der Menschen, das 84 Prozent der Befragten als Kaufgrund angeben. Bio ist für sie Teil einer gesunden Ernährung und wichtig für das persönliche Wohlbefinden. Der Aspekt Regionalität ist ebenfalls ein starkes Kaufmotiv - vor allem für ältere Verbraucher. Rund 90 Prozent der Befragten über 40 Jahre wollen mit dem Erwerb von Bio-Produkten die Erzeuger aus ihrer Region unterstützen. Mehr als die Hälfte von ihnen kauft auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen ein.

Die beliebteste Einkaufsstätte ist jedoch der Supermarkt. 78 Prozent kaufen ihre Bio-Waren bei den klassischen Vollsortimentern. Hier werden auch die meisten Neukunden auf Bio-Produkte aufmerksam. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) gab an, dass das veränderte Sortiment in ihrem Supermarkt sie neugierig gemacht hat, Bio-Produkte zu probieren. Aber auch Freunde und Bekannte, die bereits Bio-Waren kaufen, sowie Beiträge in Hörfunk und TV über den Bio-Boom haben das Interesse der Verbraucher (55 und 56 Prozent) geweckt.

Bio-Kunden wünschen fachkundige Informationen

Eines ist fast allen Bio-Kunden wichtig: Fachkundige Informationen über die ökologischen Erzeugnisse. Dies wünschen sich rund 80 Prozent der befragten Bio-Kunden. Ein Wunsch, der ihnen vor allem im Naturkostfachhandel erfüllt wird. Dieser ist jedoch im Vergleich zum

Ökobarometer 2005 in der Beliebtheitsskala von Platz vier auf Platz sechs gefallen. Davor liegen noch die Discounter sowie die Fachgeschäfte der Bio-Bäckereien und -Metzgereien. Um sicherzugehen, dass die Produkte auch tatsächlich "Bio" sind, achten rund zwei Drittel der Verbraucher auf das Bio-Siegel und die Warenzeichen der Bio-Anbauverbände. Welche Anforderungen Produkte erfüllen müssen, die das staatliche Kennzeichen für Bio-Qualität tragen, ist den meisten Verbrauchern bekannt. 72 Prozent gaben an, die Anforderungen der verschiedenen Bio-Warenzeichen zu kennen.

Material: BLE Bundesprogramm Ökologischer Landbau, www.oekolandbau.de

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