Dienstag, Dezember 05, 2006

Reiche Russen kaufen „deutsch“

... egal wo das Produkt herkommt

Schon mal was von Apotheker Scheller, Ralf Ringer oder „Naturland“ gehoert? Nein? Diese Namen stehen fuer den Deutschlandboom in der russischen Konsumwelt. Deutsche Produkte sind in, hat sich der Begriff Deutsch in Russland doch inzwischen zu einem eigenen Wert entwickelt. Politische Spannungen hin oder her, der Run auf deutsche Produkte kennt keine Grenzen – weder bei Produktkategorien noch im Portemonnaie. Man faehrt BMW, ist Maggis Tuetensuppen und trinkt Loewenbraeu, das beinahe in jedem Supermarkt zu haben ist. Dabei handelt es sich haeufig nichtmal um verwurzelte deutsche Marken. Viele kleine deutsche oder auch russische Marken springen auf den Zug auf, um sich das Label „deutsch“ anzuheften. So expandiert die Schuhfirma Ralf Ringer mit gewaltigen Schritten, so verkauft Apotheker Scheller „deutsche“ Heilmittel. Das Polit-Magazin Profil schmueckt sich mit dem Logo und drei uebersetzten Atikeln des „Spiegel“ und die meistverkaufte (und billigste) Schokolade Russlands praegt der Name „Alpenliebe“. In der zunehmend geteilten Gesellschaft Russlands, mit einer unglaublich grossen Schicht am Rande der Existenz und einer kleinen aber zahlungskraeftigen Elite sind russische Produkte „out“ und als Ware fuer die Unterschicht verschrien. Wer etwas auf sich haelt wohnt „Euro-Remont“ (europaeisch renoviert) und kauft deutsch.

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